Zur Bedeutung unseres Darmes
Die Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit wird oft dramatisch unterschätzt. Er ist der Ort der größten Konfrontation mit unserer Umwelt. Seine Oberfläche entspricht den Ausmaßen eines halben Fußballfeldes! Unsere Darmschleimhaut muss für Nährstoffe durchlässig sein – für Krankheitserreger hingegen eine undurchdringliche Barriere bilden. Deshalb spielt der Darm die wichtigste Rolle bei der Regulation unseres Immunsystems; etwa 80% unserer Immunzellen befinden sich im Darm oder im Darm-assoziierten Gewebe. Darüber hinaus sind die Darmepithelzellen entscheidend an der Ausscheidung von Giftstoffen und Stoffwechselendprodukten aus dem Körper beteiligt. Die Qualität der Darmschleimhaut beeinflusst zudem den Zustand der übrigen Schleimhäute unseres Körpers. Wussten Sie, dass wir 10 x mehr Darmbakterien als eigene Körperzellen besitzen? Ein gesunder Erwachsener lebt in Symbiose mit ca. 500 verschiedenen Bakterienstämmen. Sie stellen u.a. Vitamine bereit, bilden eine physiologische Barriere gegen Krankheitserreger und sind an der Ausbildung der Immunabwehr beteiligt. Es gibt Hinweise darauf, dass der Zustand unseres vegetativen Nervensystems einen Einfluss auf die Ausbildung von krankmachenden Faktoren unserer Darmbakterien hat! Wussten Sie außerdem, dass 95% des „Glückshormons“ Serotonin in der Darmschleimhaut gebildet werden? Damit können Störungen des Darmmilieus einen Serotoninmangel verursachen und eine Ursache für depressive Verstimmungen sein! Zudem wird unser Darm von mehr als 100 Millionen Nervenzellen umhüllt, weshalb man auch vom sogenannten „Bauchhirn“ spricht.
Zur Entstehung einer gestörten Darmfunktion
Fehlernährung und die Einnahme von Medikamenten sind die häufigsten Ursachen für eine Störung des Darmmilieus. In der Folge können sich krankmachende Bakterien übermäßig vermehren und Fäulnis- und Gärungsprozesse im Darm etablieren. Dabei entstehen wiederum toxische Abbauprodukte, welche die Darmschleimhaut schädigen. Dauert dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand (sog. Leaky-Gut-Syndrom). Eine Irritation und Schwächung des Immunsystems ist die Folge. Es können Nahrungsmittelallergien oder –unverträglichkeiten bzw. chronische Entzündungsprozesse entstehen. Parasiten und Pilze bietet sich die Möglichkeit, sich festzusetzen. Die durch diesen Mechanismus ausgelöste Symptomatik kann sehr unterschiedlich sein und wird häufig nicht mit der chronischen Darmstörung in Verbindung gebracht: Migräne, Allergien, Asthma, Gelenkbeschwerden, Depressionen, Haut- und Gefäßerkrankungen u.v.m.
Die Darmsanierung
Ein „Leaky-Gut-Syndrom“ wird aufgrund einer ausführlichen Anamnese in Verbindung mit einer Stuhlanalyse gestellt. Die Bestimmung der Parameter Alpha-1-Antitrypsin, Calprotectin und sekretorisches IgA spielt dabei eine wichtige Rolle. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sowohl durch eine labordiagnostische Blutanalyse als auch durch Bioresonanzverfahren festgestellt werden. Die Sanierung des Darms besteht aus 3 wichtigen Säulen: dem Weglassen unverträglicher Nahrungsmittel, der Zufuhr physiologischer Bakterienstämme (z.B. Lactobazillen und Bifidobakterien) bzw. ihrer Substrate sowie der Einnahme schleimhautregenerierender Präparate. Häufig muss die Funktion von Leber/Galle und Pankreas begleitend unterstützt werden. Die Länge der Darmsanierung richtet sich nach dem Beschwerdebild und der Laborkontrolle; sie kann einige Monate in Anspruch nehmen.
Bitte beachten Sie, dass alle hier vorgestellten Diagnose- und Therapieverfahren zur naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin gehören und wissenschaftlich (im Sinne der Schulmedizin) nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen der vorgestellten Verfahren beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen von Anwendern der Therapiemethoden. Es werden keine Heilaussagen oder gar Heilversprechen getroffen.